Talk mit Andreas Wunn

„Saubere Zeiten“ – der Roman von Andreas Wunn ist die Geschichte vom Aufstieg und Fall einer Unternehmerfamilie im Wirtschaftswunder-Deutschland. Ihn beschäftigt die Sprachlosigkeit derer, die Flucht und Zerstörung im zweiten Weltkrieg erlebt haben und in die Folge die Verstörung der nachfolgenden Generation. Er beschreibt die Unfähigkeit, Fragen zu stellen oder Antworten zu bekommen, solange die Alten noch leben. Autobiografische Skizzen verbinden sich in seinen Büchern mit fiktiven Geschichten – selten kann man sicher sein, was er selbst erfahren hat. Dass sein Großvater ein Waschmittel erfand, sehr reich damit wurde und dann alles verlor ist Fakt. Dass der Unternehmer in Wunns Roman „Saubere Zeiten“ auch eins erfindet, reich wird und verarmt ist der Beginn eines großen Vater-Sohn Erzählung.

Andreas Wunn ist aktuell Leiter des ZDF- Morgen- und Mittagsmagazins, war viele Jahre in Brasilien als Korrespondent und weiß auch darüber viel zu berichten im Doppelkopf in hr2-kultur.

Ulla Atzert